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2004. Zu Beginn des Jahres wird bekannt, dass im April in Japan/Hamamatsu-Shizuka die Pacific Flora eine Internationale Gartenausstellung abgehalten wird. Das Wiener Stadtgartenamt wird im sogenannten Österreich-Garten unter dem Motto „Himmel voller Geigen“ an dieser Schau teilnehmen. Dazu werden interessierte Bezirks-vorsteher von Wien, die eine Partnergemeinde in Japan betreuen, eingeladen. Daraus und der Einladung zum Besuch von Fuchu ergab sich, dass Frau Bezirksvorsteherin Dr. Pfeffer beschließt mit einer Delegation nach Japan zu reisen um beide Einladungen zu absolvieren. Im Rahmen unseres Jugend Austausch Programm interessierte sich auch das RG XVII Geblergasse seit 2003 eine Reise nach Fuchu zu unternehmen. Für die Schule kamen nur die Osterferien als Reisetermin in Frage. Daraus ergab sich ein Gleichklang bei den Vorbereitungen und beim Programmablauf für beide Gruppen. Der Delegation um die Frau Bezirksvorsteherin gehörten einige Bezirksrätinnen und die Bezirksschulinspektorin an. Der Flug dieser Gruppe startet am 7.April von Wien/Schwechat nach Osaka. Von dort ging es mit der Eisenbahn nach Hamamatsu. Dort fand am Ausstellungsgelände der Pacific Flora am 9.April der Wien-Tag statt. Die Delegation nahm gemeinsam mit vielen Gästen aus Österreich an dieser Veranstaltung teil. Am kommenden Tag ging die Reise mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen nach Kyoto weiter. Hier wurden die ehemalige Hauptstadt und ihre Sehenswürdigkeiten besichtigt. Auch eine Fahrt nach Hiroshima stand auf dem Programm. Sehr beeindruckend fanden alle Teilnehmer die Friedensgedenkstätte, die an den Abwurf der ersten Atombombe 1945 erinnerte. Am 12.April wurden die zentral gelegenen Sehenswürdigkeiten in Nara besichtigt, bevor es am nächsten Tag mit dem Superexpresszug nach Tokyo ging. Am Hauptbahnhof wurde die Gruppe von Mitarbeitern der Stadt Fuchu empfangen und nach einer kurzen Kaffeepause mit einem Bus nach Fuchu zum Weiterbildungszentrum gebracht. Hier traf die Delegation auf die Gruppe Jugendlicher aus dem RG XVII welche am 12. April von Wien über London nach Tokyo/Fuchu gekommen ist. Am 14. April fand für beide Gruppen das offizielle Programm in Fuchu statt. Höhepunkt iwar dabei der Besuch im Rathaus bei Bürgermeister Noguchi und des Gemeinderats. Danach wurde der Hauptschrein „Okunitama-Jinja“, die städtische Hauptbibliothek und das städtische Kunstmuseum besichtigt. Dabei wurden auch die beiden Bäume die sowohl bei der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages 1992 als auch bei dessen Erneuerung 2002 gepflanzt wurden, gezeigt. Bei ersterem handelt es sich um eine Linde, beim Zweiten um einen Ahornbaum. Im Rahmen einer Veranstaltung mit Trommel-, Musik- und Tanzvorführungen, woran auch die Schüler aus Wien beteiligt waren, endete dieser Tag. Am darauffolgenden Tag besichtigten beide Gruppen den Tokyo Großmarkt und das Heimatmuseum Kyodo-no-mori. Hier wurde in einem historischen Gebäude das Mittagessen eingenommen und an einer Teezeremonie teilgenommen. Nach Besichtigung der weitläufigen Parkanlage fuhr die Delegation mit Frau Dr. Pfeffer zu einer Führung durch die Suntory Brauerei. Die Jugendlichen besichtigten den Verlag der Yomiuri Zeitung und die Pferderennbahn. Am 16.April waren die Jugendlichen zur Besichtigung der 9. städtischen Mittelschule, ihrer Partnerschule, eingeladen. Hier nahmen sie teilweise am Vormittag am Unterricht teil. Nachmittags fanden gemeinsame sportliche Aktivitäten mit den japanischen Schülern statt. Die offizielle Gruppe mit Dr. Pfeffer war Gast im städtischen Frauenzentrum. Hier hielt Frau Bezirksvorsteherin einen Vortrag über „Frauen in Österreich“ mit anschließender Diskussion. Im Anschluss wurde der Delegation das Zusammenstellen und Rollen, sowie die dazu notwendigen Ingredienzien für Temaki – Sushi erklärt. Am Nachmittag wurde ein neuer privater japanische Garten, das medizinische Zentrum und das Kaufhaus Isetan besucht. Auch der Sakehandlung von Bürgermeister Noguchi, an der auch ein Cafe angeschlossen ist wurde besucht. Dort wurde die Gruppe von der Frau des Bürgermeisters begrüßt, die auch im Geschäft arbeitet. Der nächste Tag vereinte wieder beide Gruppen beim Tokyo Sightseeing. So wurden in Shinjuku das Rathaus, in Tokyo der Kaiserpalast, das Nationalmuseum und der Tempelbezirk Asakusa besichtigt. Am Abend kehrten die Jugendlichen ins Weiter-bildungszentrum zurück. Die Delegation nahm auf Einladung von Herrn Bürger-meister Noguchi an einem Abendessen teil. Die Gruppe des RG XVII unternahm am 18. April einen Ausflug nach Nagano, wo sie im Fuchu Citizens Erholungsheim eine Nacht verbrachten. Am kommenden Tag besuchte die Gruppe das örtliche Rathaus. Anschließend ging es weiter in eine Turnhalle wo sportliche Aktivitäten zwischen den beiden Schulen stattfanden. Für die Delegation stand der 18.April zur freien Verfügung. Einige Delegation Teilnehmer besuchten ein Kabuki Theater. Am 19. April wurde in Fuchu ein Kindergarten, das Asahien Pflegeheim und am Nachmittag die öster-reichische Botschaft in Tokyo besucht. Den 20.April hatten die Jugendlichen zur freien Verfügung. Die Delegation besuchte auf Einladung von Präsident Date die Handelskammer und wurde von diesem zu einem Mittagessen eingeladen. Am Abend nahmen beide Gruppen an der Abschluss- und Dankveranstaltung der Stadt Fuchu für die Gäste aus Wien teil. Am 21.April ging es für beide Gruppen unabhängig voneinander direkt bzw. über London nach Wien zurück.

In der Zeit vom 13. – 23. August waren wieder fünf japanische Jugendliche in Wien, drei Mädchen und zwei Jungs. Das Programm war wie bei den vorherigen Aufenthalten. Am Hernals-Tag besuchten wir am späten Nachmittag mit den Gastfamilien die Toifi-Hütte im nahen Wiener Wald. Der Konzertabend bei den Schönbrunner Schlosskonzerten war ebenfalls ein großes Erlebnis. Der Abschiedsabend fand diesmal ebenfalls beim Heurigen Leitner statt. Die letzte Nacht verbrachte die Gruppe wieder im Schloss Wilhelminenberg. Bei den in dieser Zeit mit einem Vertreter der Stadt Fuchu geführten Gesprächen wird das Programm des kommenden Jahrs besprochen. Herr Hanabusa teilt mir mit, dass die Stadt Fuchu am 1. April 1954 zur Stadt erhoben wurde. Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens findet am 3. November ein Festakt statt, zu dem ich als Ehrengast eingeladen bin. Die Wahl fiel deshalb auf mich, weil durch die Gründung der Partnerschaft mit Hernals ein wertvoller Beitrag in der Stadtgeschichte realisiert wurde. Die Zustimmung zur Einladung durch den Gemeinderat der Stadt Fuchu erfolgte einstimmig. Für mich war eine Zeit der Vorbereitungen angebrochen. Welches Geschenk soll ich als kleines Dankeschön mitbringen? Die Hilfe von Bezirksvorsteherin Dr. Pfeffer bei den Vorbereitungen war sehr groß. Beim persönlichen Geschenk war guter Rat teuer. Schlussendlich entschied ich mich für ein Verkehrszeichen Einbahnpfeil auf dem ich statt der Aufschrift „Einbahn“ die Entfernung in km Hernals > Tokyo auf einer Seite in westlichen und auf der anderen Seite in japanische Schrift gestalten lies. Die Verpackung der Tafel gestaltete sich schwieriger als angenommen. Eine Hernalser Firma verpackte schließlich die Tafel in einer Kiste. Diese sollte dann mit meinem persönlichen Gepäck am Flughafen abgegeben werden. Da ich eine Reihe sogenannter Mitbringseln ebenfalls mitnahm wurde dies durch einen weiteren Koffer, zu einer Summe von großem Übergepäck, wie sich dann bei meiner Abreise am Flughafen herausstellen sollte. Mittlerweile wurde mir von Seiten Fuchu auch das Programm übermittelt.

Der Aufenthalt dauert vom 2. bis 7. November. Mittlerweile war der Tag der Abreise gekommen. Am Mittag des 1.November flog ich mit einem Linienflug der AUA nach Tokyo, das ich am Morgen des 2. November erreichte. Am Flughafen wurde ich von Vertretern der Stadt Fuchu und Freundschaftsverein Herrn Saita, Frau Okada, Herrn Sugita und Herrn Hanabusa empfangen und nach einer längeren Fahrt ins Weiterbildungszentrum gebracht. Am Abend gab es im Restaurant Nobis des Fuchu-no-mori Art Theater mir zu Ehren einen Empfang. Hier begrüßten mich unter anderen: Präsident Date Bürgermeister Noguchi, Vizebürgermeister Nakajima und Finanzstadtrat Tanaka. Am nächsten Tag, dem 3. November fand im Wien Saal des Theaters die Urkundenverleihung statt. Neben verdienten Bürgern aus Fuchu, mit dabei auch eine Teilnehmerin der letzten Olympiade, erhielt ich wie Bürgermeister Noguchi betonte ebenfalls eine Urkunde für meine bescheidenen Verdienste um den Freundschaftsvertrag. Übrigens erstmals als bisher einziger „Ausländer“. Anschließend fand im großen Saal des Theaters eine eindruckvolle Festveran-staltung statt, bei der die Geschichte der Stadt Fuchu während der letzten 50 Jahre von Bürgern dargestellt wurde. Dabei wurde dem ehemaligen Bürgermeister Yoshino die Ehrenbürger-Urkunde verliehen. Am Nachmittag war ich Gast bei der großen Trommel-, Tanz- und Festwagenparade. Fast ganz Fuchu war auf den Beinen. Die Fröhlichkeit der Bürger von Fuchu war ansteckend und wurde für mich zu einem großen Erlebnis. Für den nächsten Tag hatten meine Gastgeber, vor allen Frau Okada eine Überraschung vorbereitet. Mit einem Kleinbus der von Herrn Hanabusa und Herrn Saita abwechselnd gelenkt wurde ging es nach Tokyo. Wir besuchten den Shiodome Tower wo wir einen herrlichen Blick auf Tokyo hatten. Nach der Einnahme eines japanischen Mittagsessen (Nudelgericht) ging es in den nahe gelegenen Hamarikyu Garden. Von dort fuhren wir zu Tokio Bucht, wo wir eine Schifffahrt bei herrlichem Wetter unternahmen. Unter der Regenbogen Brücke fuhren wir zu den Tokyo Beach Decks, wo auch die Studios des TV Sender Fuji untergebracht sind. Nach Rückkehr an Land fuhren wir zum Kassai Rikai Park mit seinem Riesenrad. Hier wurde eine Fahrt unternommen. Das Riesenrad ist größer als jenes in Wien und ist 120 Meter hoch. Anschließend ging es zurück zu den Tokyo Beach Decks wo wir ein vorzügliches Abendessen einnahmen. Am 5.November ging es mit einem Autobus auf den Fuji zur 5.Bergstation. An der Reise nahmen viele liebe Freunde teil. Wie zum Beispiel: Alt –Bürgermeister Yoshino, Präsident Date, Vizebürger-meister Nakajima, Frau Okada, Frau Urakawa, Herr Saita, Herr Hanabusa, Herr Azuma, Frau Fukushima, usw. Es herrschte eine phantastische Stimmung. Das Mittagessen nahmen wir nach einem Spaziergang in der herbstlichen Natur im Fuji View Hotel am Kawaguchi See ein. Am Abend hatte Herr Bürgermeister Noguchi zu einem großen Abendessen in einem Restaurant in Tokyo-Hachioji geladen. Hier hatte ich dann Gelegenheit meine Geschenke zu übergeben. Die Einbahntafel war der Hit des Abends. Man versprach mir diese im Rathaus, an einer Stelle wo viele Bürger vorbei kommen, aufzuhängen. Der nächste Vormittag war für mich zur freien Verfügung und zur Übersiedlung in das Continental Hotel, wo ich die letzte Nacht meines Aufenthaltes verbrachte. Mit Frau Fukushima, Herrn Saita und Herrn Hanabusa nahm ich am Nachmittag an einem Fußballspiel im neuen Aji-no-moto Stadion teil. Das Spiel war sehr interessant, doch leider war auch unser Termin-kalender eng gedrängt, so dass wir nicht lange zusehen konnten. Der Besuch im städtischen Kunstmuseum zeigte wie wichtig es ist, Kunst als Teil unserer Kultur zu sehen. Die Exponate zeigten außer japanischer Kunst viel Europäisches, auch einiges aus Wien. Beim anschließenden Gespräch über die weiteren Aktivitäten zwischen Fuchu und Hernals stand die Fortsetzung des Homestay Programm im Mittelpunkt. Aber auch der gemeinsame Umgang beim Beschenken der jeweiligen Gruppen war ein Thema. Hier war von mir ein gutes Fingerspitzengefühl notwendig, um unsere Freunde aus Fuchu nicht zu verärgern. Die Einigung war, dass bei offiziellen Besuchen jeweils nur ein Gastgeschenk ausgetauscht wird. Der Rest, der bisher für andere Geschenke notwendigen Mittel, soll in das Programm des Gastgebers einfliesen. Am Abend dieses Tages gab es dann ein Treffen mit den Mitgliedern des Freundschaftsvereins und den Jugendlichen und deren Eltern, die 2004 in Wien waren. Die Berichte waren sehr interessant. Sie zeigten alle wie wichtig diese Art von Begegnung ist und wie diese junge Menschen formt. Am nächsten Tag vor meiner Abreise zum Flughafen waren viele Bürger zu früher Stunde gekommen und auch mir fiel das Abschiednehmen schwer.

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